Josefin‘, das Mückenweibchen, hat ein schmales schlankes Leibchen,
und mit dem Rüssel kann sie stechen, alle Weltrekorde brechen.
Sie wohnt geschützt in einem Ritz im Schlafzimmer von Opa Fritz.
Hockt tagsüber in dunkler Ecke. Hinterm Schrank ist ihr Verstecke.
Der Opa könnt‘ am Tag sie haschen! Doch sie ist schlau und kennt die Maschen,
wartet deshalb ab die Nacht, weil diese unsichtbar sie macht.
Geht Opa Fritz abends zu Bette, wünscht er sich eine stille nette
Nacht, die er auch wirklich braucht, weil der Alltag ihn sehr schlaucht.
Und schon nach kurzer Zeit, da herrscht keine Ruh‘ mehr! Opa schnarcht!
Erst ganz leis, dann laute Töne und ab und zu auch ein Gestöhne!
Das dringt an Josefines Ohr und sie kommt hinterm Schrank hervor.
Sie ist erholt, hat Appetit, drum sie es jetzt zum Bette zieht.
Sie gleitet bis zum Bette hin, denn dort liegt ja der Sehnarcher drin.
Er träumt und ist so abgelenkt. „Das passt!“ …Sich Josefine denkt!
Sie schwirrt nun über ihn im Kreis. Es riecht so angenehm nach Schweiß!
Nun dreht er sich, entblößt sich so. Die Mücke landet auf dem Po.
„Was ist das für ein Hinterteil!“ Das findet Josefine geil,
fährt aus den Stachel, kommt zur Sache! Sie sticht und sticht, doch hält sie Wache.
Sie saugt und schmatzt, ist endlich satt! Und Opa viele Stiche hat.
Noch hat er die nicht wahrgenommen, die Sinne sind vom Schlaf verschwommen.
Am Morgen juckt es sehr am Schinken. Ganz besonders auf der linken
Backenseite sind die Flatschen. Opa Fritz springt in die Latschen!
Er schlurft ins Bad, um dort zu kühlen, und um die Pickel abzufühlen.
Schmiert Salbe drauf, es juckt noch mehr. Wo kam bloß diese Mücke her?
Die Mücke, vollgefressen, ruht. Doch tags darauf bekommt sie Mut,
Den Opa auch am Tag zu plagen und Opa tut die Mücke jagen.
Sie schwirrt voran, er hinterher! Das schnelle Laufen fällt ihm schwer!
So treibt sie ein gar böses Spiel. Das wird dem Opa Fritz zu viel!
Da Opa nicht der Schnellste ist, hilft nur noch eine arge List!
Vorhänge zu und Rollo runter. „Dich krieg ich schon!“ sagt Opa munter!
Nicht lang, hört Opa Fritz ein Summen. Er lässt die kleine Mücke kummen,
macht an das Licht und haut gleich zu! Nun ist sie breit und er hat Ruh!
Opa Fritz zeigt keine Gnade, denn um die Mücke war’s nicht schade!
Sie hat gestochen und gebissen! Da kennt der Opa kein Gewissen!
Das war der Mücke jähes Ende! Opa Fritz reibt froh die Hände!
Erschlagen hat er sie zur Strafe, kann träumen wieder gut im Schlafe.
Und die Moral von der Geschieht‘: Wenn eine Mücke dich mal sticht,
dann haue drauf und mach sie nieder, denn sonst kommt sie immer wieder!
02.09.2018
Hannelore Saalfeld