Seit ein paar trüben Tagen schon
ist in der Hecke Rebellion,
denn Amseln, Finken und auch Meisen,
um das Vogelhäuschen kreisen.
Noch ist das Futterhäuschen leer,
die Vögel finden fast nichts mehr.
Der Sommer ist mit seinen Füllen
vorbei. Es liegen leere Hüllen
von Beeren und von Früchten da,
die Nahrung wird für Vögel rar.
Der Regen peitscht, es bläst der Wind,
wir müssen füttern ganz geschwind.
Die Vögel haben schön gesungen,
das ganze Jahr hat es geklungen,
dafür sagen wir ihnen Dank
und legen Futter auf die Bank.
Doch kaum wurde das Korn entdeckt,
sich eine ganze Schar schon neckt.
Jedes will den besten Brocken
und nicht nur im Abseits hocken,
bis es endlich an der Reih
zetert es und macht Geschrei.
Schaut, wie sie zanken, wie sie gängeln,
und sich am Futterhäuschen drängeln!
Doch nach einer halben Stunde
fliegen sie alle eine Runde.
Jedes Vögelchen ist satt,
ist zufrieden, müde, matt.
Sucht zum Schlafen sich ein Plätzchen,
wo nicht hinkommt unser Kätzchen.
Hannelore Saalfeld