Dem Freunde – meinem späteren Mann gewidmet

Denkst du zurück an jene Winternacht?
Die Welt lag ruhig und verschneit.
Am Himmel stand der Mond in voller Pracht
Und wir, zwei Kinder, in Einsamkeit.

Über den Fichten lag ein Wintertraum.
Wir standen stille und gebannt.
Ein silbern Leuchten kam von jedem Baum,
sanft hieltest du mich an der Hand.

Und rings um uns versank die Welt,
manch stummes Zeichen gab dein Mund.
Die Sterne blitzten am Himmelszelt
In dieser stillen, uns geweihten Stund.

Verstummen musste da ein jedes Wort,
denn and’re Stimmen waren hier erwacht.
Und wie im Traume wanderten wir fort,
in dieser wunderreichen Märchennacht.

Gerda Quentel

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