Black Stars Geschichte

Kapitel 1 – Mein erstes Zuhause

Ich kann mich noch gut an mein erstes Zuhause erinnern. Es war leider nicht die schönste Kindheit, denn meine Mutter starb bei meiner Geburt, und 2 Monate später musste mein Vater eingeschläfert werden, weil er sich bei einem Turnier das Bein gebrochen hatte.

Er sagte noch, er würde immer bei mir bleiben, er hat mich angelogen!

Ich wurde von der besten Freundin meiner Mutter großgezogen, deren Fohlen eine Woche nach der Geburt gestorben war. Sie kümmerte sich immer liebevoll um mich, doch ich konnte nie die Lüge meines Vaters und den Tod meiner Mutter vergessen.

Es gab auch andere Fohlen auf unserem Hof. Zwei Andalusier-Fohlen, ein Tinker-Fohlen, zwei Isländer-Fohlen und ein englisches Vollblut-Fohlen. Aber durch diese Fohlen wurde es nur noch schlimmer! Sie ärgerten mich nur und dieses Tinker-Fohlen hatte mich einmal so schlimm getreten, dass ich die Narbe immer noch habe. Zusammengefasst war mein erstes Zuhause nicht das Beste.

Kapitel 2 – Meine Ausbildung

Ich wurde sehr früh eingeritten, meiner Meinung nach viel zu früh!

Mit drei Jahren wurde ich sehr unzärtlich an die Trense gewöhnt. Sie jagten mich über die ganze Koppel, bis ich völlig erschöpft war. Dann kamen drei große Männer, zwei hielten mich fest und einer presste mir mit all seiner Kraft dieses Eisenstück in mein empfindliches Maul. Das Schlimmste waren nicht die Schmerzen in meinem Maul, sondern dieser furchtbare Eisengeschmack!

Und gleich, als ich mich gerade damit abgefunden hatte, diese Trense tragen zu müssen, warfen sie mir auch schon ein furchtbar schweres Teil auf den Rücken, das sich dann als Sattel herausstellte. Es war wirklich der Horror!

Kapitel 3 – Mein Umzug

Meine Pflegemutter sagte aber, je früher ich eingeritten werde, desto besser ist die Chance, später einen guten Besitzer zu bekommen.

Die Vermutung wurde bald wahr. Als ich vier Jahre alt war, kam ein Mann auf unseren Hof, der wie meine Pflegemutter sagte, sich immer die schönsten und besten Pferde aus jedem Jahr aussuchen würde.

Und als er eines Tages an unserem Stall vorbeikam und mich sah, als sie mir wieder mit Gewalt dieses Eisenstück in mein empfindliches Maul zwängten, da kam der Mann in den Stall hinein und schrie: „Hey, lasst sofort dieses arme Pferd los!“  Daraufhin riefen die Männer: „Kauf das Vieh, dann kannst du damit machen was du willst!“.

Daraufhin rief der Mann: „Gut, dann nehme ich das Pferd, ich kann nicht mit ansehen wie Sie das arme Tier quälen!“ Und das war das Letzte, an das ich mich erinnern kann.

Es ging alles so schnell, dass das Nächste an das ich mich erinnern kann, schon der neue Stall war, in dem ich mich befand.

Neben mir stand ein kleines Pony, das mich mit seinen großen Augen neugierig anschaute und dann sagte: „ Hallo, ich bin Loni, ein Island-Pony. Ich hab dich hier noch nie gesehen.

„Ich bin Black Star“, sagte ich. „Wo bin ich?“. „Du bist in Hof Goldtal“, antwortete das Pony.

Kapitel 4 – Meine erste richtige Freundin

Ich gewöhnte mich von Tag zu Tag immer mehr an mein neues Zuhause. Von meinem alten Zuhause vermisste ich nichts, außer meiner Pflegemutter. Ich war manchmal, wenn ich daran zurückdachte, sehr traurig. Doch wenn ich dieses kleine Pony ansah, spürte ich dass ich nicht allein war. Denn ich hatte von ihr gehört, dass Loni dieselbe Vergangenheit hatte wie ich. Nur, dass ihre Eltern sie verstoßen hatten.

Kapitel 5 – Unser neues Leben

Loni und ich wurden von Tag zu immer engere Freunde und bald waren wir unzertrennlich. Bald kaufte mich ein Mädchen das glücklicherweise auch die Besitzerin von Loni war. Sie ritt fast jeden Tag mit mir oder Loni aus. An manchen Tagen wurde ich auch in der Halle geritten, bei Dressur oder Springen. Ich will ja nicht angeben, aber ich war ziemlich gut! Aber ich musste zugeben, dass Loni für ihre Größe wirklich begabt war. Sie hatte ein braunes und ein blaues Auge, was mir erst später auffiel. Auf unserem Hof gab es einige Island-Ponys, die ihr ähnlich sahen. Aber an ihren tollen Augen konnte ich sie immer erkennen. Wenn ich mal auf Turnieren war, dann erzählte ich ihr immer, wie es dort war. Und sie erzählte mir, was auf dem Hof währenddessen so los war. Und anders herum.

Mit anderen Worten, wir konnten uns wirklich nicht beschweren. Unsere Besitzerin war einfach toll. Aber Loni erzählte mir von einem Weg, den unsere Besitzerin mit ihrem früheren Pferd namens „Shadow“ oft geritten war. Aber seit er tot ist, reitet sie mit uns diesen Weg nie, weil es in ihr zu viele Erinnerungen weckt.

Es gab trotzdem viele tolle Wege, die sie mit uns geritten ist. Mein Lieblingsweg führte an einem See vorbei, in dem wir im Sommer oft baden gingen.

Kapitel 6 – Vergangenheit und Zukunft – alles wird gut

Loni und ich sind jetzt sieben Jahre alt und haben noch viele Jahre vor uns. Trotzdem hätte ich mir eine schönere Kindheit gewünscht.

Und es ist schrecklich, dass, obwohl wir erst sieben Jahre alt sind, schon solche furchtbaren Dinge durchmachen mussten. Wir wissen jetzt auch, wie das frühere Pferd unserer Besitzerin umgekommen ist. Es standen einmal zwei Mädchen vor unserer Stalltür und redeten, wir hörten zu.

Es war ein Friese mit wunderschöner Mähne, unsere Besitzerin liebte ihn über alles. Aber er arbeitete auch als Polizeipferd. An seinem zwölften Geburtstag wollte unsere Besitzerin mit ihm einen Ausritt machen, aber er musste in die Stadt, zu einem Fest. Dort gab es eine Schießerei, er wurde getroffen und sie konnten ihn nicht mehr retten.

Ich hoffe, dass mir das nicht passieren wird, Loni hat mehr Glück, denn sie ist zu klein dafür.

Auch mit unserer schlimmen Vergangenheit sind wir froh, jetzt hier zu sein und freuen uns auf unser weiteres Leben.

Geschrieben von: Jordis Freya Kittel, Klasse 5b
Inspiriert vom Roman „BlackBeauty“
Albert-Schweitzer-Gymnasium Ruhla
29.11.2018

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