Es ruht die Welt im Winterkleid,
der Schnee deckt Moor und Matten.
Die weite Fläche, rings verschneit,
liegt trauernd in der Einsamkeit
der ersten Abendschatten.
Es bricht die Dämm‘rung leicht herein,
der Tag will wieder scheiden,
sie wiegt die Flur im Schlafe ein.
Die Nebel spinnen zart und fein,
den Schleier auszubreiten.
Am Waldrand auf den Fichten liegt
Der letzte Tagesschein.
Der Abend leis darüber fliegt
Und auch die letzten Fichten wiegt
er in den Schlummer ein.
Jenseits das Moor, von Winters Macht
Gefesselt jetzt gebunden;
Sonst einsam, schaurig in der Nacht,
wenn manch ein lockend Ruf erwacht.
Jetzt hat es Ruh gefunden.
So webt die Dämm‘rung hier und dort.
Schon bricht die Nacht herein.
Sie nimmt des Tages Leuchten fort,
und Ruhe kehrt an jedem Ort
und tiefe Stille ein.
Im Frieden liegt ringsum die Welt.
Manch Sternlein ist erwacht
und glitzert hoch am Himmelszelt
herab auf Wald und Moor und Feld
in stiller Winternacht.
Gerda Quentel